Die Sophrologie ist eine noch recht junge Entspannungstechnik, die danach strebt, den Körper und den Geist wieder in Balance zu bringen. Dazu bedient sie sich verschiedener Strategien und Denkrichtungen, deren Mix die Sophrologie zu einem einzigartigen Werkzeug der modernen Heilmethoden macht. Das Ziel ist es, sich wieder wohler in seinem Körper zu fühlen und eine stärke mentale Kontrolle zu erlangen.
Erkenne dich selbst, verstehe dich selbst, lebe besser.
Erfahre in diesem Artikel ein bisschen zur Geschichte, ihren Inhalten & beliebte Anwendungsgebiete der Sophrologie.
Der Erfindung & Verbreitung der Sophrologie
Begründet wurde diese sanfte Behandlungsmethode durch den kolumbianischen Neuropsychiater Alfonso Caycedo (1932–2017) in den 1960er Jahren in Spanien.
Er war davon überzeugt, dass eine Krankheit ein Ungleichgewicht von Körper, Geist und Seele bedeutet. Daher entwickelte er eine Möglichkeit, diese drei Ebenen gleichzeitig zu therapieren.
Die Herkunft des Wortes ist - wie so oft - aus der griechischen Sprache und setzt sich wie folgt zusammen:
- SOS – Gleichgewicht, Harmonie, Gelassenheit
- PHREN – Bewusstsein, Gehirn/Herz, Seele
- LOGOS – Wissenschaft, Lehre
Die Sophrologie ist die Wissenschaft des Bewusstseins, die Harmonie zwischen Körper und Geist ermöglicht.
Alfonso Caycedo (1932–2017)
In Deutschland ist die Sophrologie noch recht unbekannt und auch in Ländern wie Großbritannien und den USA gewinnt es erst allmählich an Bekanntheit.
Doch in Frankreich, der Schweiz und dem "Geburtsland" Spanien ist diese Praxis bereits ein fester Bestandteil. Überwiegend wird es zur
Vorbereitung auf anstehende Prüfungen an Schulen angeboten oder auch im
Profisport. In unseren frankofonen Nachbarländern gilt die Sophrologie sogar als
Standardwerkzeug zur Geburtsvorbereitung - mehr zu diesem Thema in meinem Artikel "Die Sophrologie zur Geburtsvorbereitung".
Methodik der Sophrologie
Die Sophrologie zielt auf eine ganzheitliche Wahrnehmung des menschlichen Wesens ab, um dadurch eine Harmonie des Bewusstseins zu erreichen. Das Augenmerk liegt dabei auf bewusste Atem-Übungen, sanfte Bewegungen und positive Visualisierungen. Sie bedient sich der Meditation sowie Achtsamkeitsschulung in Verbindung mit Übungen zur besseren Körperwahrnehmung.
Somit kann diese Methode auch als Persönlichkeitsentwicklungsförderung deklariert werden und bringt den Fokus wieder auf ein Leben im Hier und Jetzt, Entschleunigung und mehr Selbstfürsorge.
Das Erleben des Augenblickes mit allen vorhanden Gefühlen und Empfindungen soll ermöglicht werden, ohne diese zu interpretieren oder zu (ver)urteilen. Dadurch ist es möglich, mit einer größeren Wertschätzung durch den Alltag zu gehen, einfacher die innere Balance zu finden und somit das Wohlbefinden - sowohl körperlich, mental als auch psychisch - zu steigern.
Integration verschiedener Einflüsse
Die Sophrologie wurde durch unterschiedliche westliche und östliche Heilpraktiken, bzw. Philosophien inspiriert. Dadurch entstand ein sehr effektives Verfahren, um bei unterschiedlichen körperlichen, psychischen und mentalen Beschwerden, wie z. B. Ängsten, Stress oder Verletzungen zu helfen.
Durch die Kombination der verschiedenen Entspannungstherapien kann die Sophrologie sowohl vorbeugend als auch lindernd eingesetzt werden. Z.B. trainiert man eine positive Denkweise, lernt den Körper besser zu verstehen und zu akzeptieren, aber auch die Stärkung des Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen spielen eine elementare Rolle.
Ablauf einer Sophrologie-Session
Zunächst gilt es, sich in einen Entspannungszustand zu begeben. Dies geschieht durch einen Bodyscan (achtsame Körperwahrnehmung), Entkrampfung der Muskeln und Atem-Übungen.
In diesem entspannten Zustand kann man nun die Heilkräfte besser im Unterbewusstsein mobilisieren durch verschiedene - je nach Symptom/Fokus - Techniken.
Zum Beispiel kann man jetzt den Fokus auf einen Schmerzpunkt legen und herausfinden, welche bestimmten Erinnerungen im Zusammenhang mit diesem Schmerz auftauchen. Durch das Bewusstwerden dieser Verbindung kann man dieses Krankheitssymptom durchbrechen. Durch Visualisierungs-Übungen kann man sich nun vorstellen, wie man in Zukunft positiver handeln und fühlen wird und diese neuen Gefühle & Handlungsstrategien verankern.
Man kann also sagen, dass die Sophrologie direkt an der Konsequenz von einem Problem arbeitet, um den Menschen zu leiten, die Ursache selbst zu erfahren und dadurch das Problem lösen zu können - Es unterstützt also ein lösungsorientiertes Denken anstelle von problemorientiert.
So kam ich zur Sophrologie
Eigentlich durch Zufall und so genau, weiß ich es gar nicht mehr. Jedoch wurde ich nach der Geburt meines zweiten Sohnes im Jahr 2020 mit postpartaler Depression diagnostiziert und ließ mich auf eine stationäre Behandlung (inklusive Baby) ein, da ich schnellstmöglich effektive Hilfe erhalten wollte.
Leider ging der Plan nach hinten los - das dortige Pflegepersonal hat mehr versprochen als umgesetzt, und als sie meinen damals 4-monatigen Sohn haben einfach durchschreien lassen, wenn sie der Meinung war, er ist müde und muss jetzt allein in seinem Bettchen einschlafen lernen. Ich war schocktherapiert und bin nach vier Tagen gegangen, mit der Hoffnung, dass mein Sohn keinen tieferen Schaden davon tragen würde. Es ging mir nicht gut, aber so schlecht ging es mir dann auch nicht!
Also fing ich an mich selbst mit mir auseinanderzusetzen und selbst "Hand" anzulegen an meinem Problem. Ehrlich gesagt war mir recht schnell klar, dass meine eigene Erziehung nicht die goldigste war und somit hatte ich einen Startpunkt.
Doch egal was ich machte, irgendwie fühlte es sich nie richtig an für mich... Meditation war echt schwierig, Therapie-Sitzungen zu viel "Gelaber" und Sport auch nicht mein persönliches Mittel für ein entspannteres Leben.
Irgendwie bin ich dann auf die wunderbare Dominique Antiglio von BeSophro gelandet und habe mich direkt in die Sophrologie verliebt. Diese andere Art der Praxis, die Wichtigkeit der integrativen Pausen, die kleinen wirkungsvollen Häppchen zwischendurch... Es war wie meine Erleuchtung im Dschungel der Persönlichkeitsentwicklung und Entspannungsmethoden. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht eine Sophrologie-Session mit mir selbst durchführe -in welcher Länge und Ausführlichkeit auch immer ich es in diesem Moment brauche.
Gründerin von BeSophro und unglaublich sympatische Sophrologin.
Anwendungsgebiete der Sophrologie
Im Allgemeinen wird Sophrologie als eine sanfte Methode zu einem besseren Leben bezeichnet und kann daher vielseitig eingesetzt werden.
Als unterstützende Therapie bei Beschwerden:
Magenbeschwerden
Hautprobleme
Allergien
Migräne
Schlafstörung
Ängste
Depressionen
Sucht
Essstörungen
Persönlichkeitsentwicklung
Erhöhung der Kreativität
Stärkung des Selbstvertrauens
Stabilisierung des emotionalen Gleichgewichts
Verbesserung des Gedächtnisses & Vorstellungskraft
Stress-Management
Alternative zur reinen Meditation (wem es schwer fällt still zu sitzen)
Zur mentalen Vorbereitung auf
Fazit zur Einführung in die Sophrologie
Die integrativen Pausen nach jeder Übung einer Sophrologie-Session machen diese junge und dynamische Entspannungsmethode für mich so wirkungsvoll. Sie vereint so viele wundervolle Philosophien und Praktiken aus verschiedenen Gebieten und macht sie so zu einem unglaublich wertvollen Tool für ein bewusstes und achtsames Leben.
Für eine achtsame Schwangerschaft, selbstbestimmte Geburt und intuitive Stillzeit? Dann abonniere meinen Newsletter und erhalte regelmäßig wertvollen Input!
Diesen Artikel pinnen: