Auch wenn viele, fast unzählige Faktoren das Erleben deiner Geburt beeinflussen, so gibt es doch drei elementare Dinge, die dazu beitragen, dass der Prozess des Gebärens ein positiver, angenehmer und vielleicht sogar entspannter wird.
Stelle es dir gern wie ein Backrezept vor - fehlt dir jedoch eine Zutat oder ist zu wenig vorhanden, wird das Backen eher eine Herausforderung und du kommst nicht (ganz) zu deinem gewünschten Ergebnis.
Die drei Zutaten, von denen ich spreche sind: Entspannung, Vertrauen und Geduld (bzw. Zeit).
Finde in die Entspannung für deine wundervolle Geburt
Es ist natürlich super logisch, dass du für eine schöne Geburt entspannt sein musst. Doch wieso genau ist das so wichtig und wie kommst du da überhaupt hin?
Vielleicht hast du schon einmal vom Angst-Spannungs-Schmerz-Kreislauf gehört? Im Groben heißt es, dass der pure Gedanke an eventuellen Schmerzen (vor allem in Bezug auf die Geburt) in dir schon eine große Angst auslöst, die wiederum Stress in deinem Nervensystem hervorruft und du in den berüchtigten Kampf- oder Fluchtmodus rutscht. In diesem Zustand agiert dein Körper auf Sparflamme, es werden nur die wichtigsten Organe durchblutet und so etwas "Störendes" wie ein Kind bekommen oder die Verdauungsfunktion kommen temporär zum Erliegen.
In der Steinzeit war es natürlich überlebensnotwendig, vor einer Gefahr - wie zum Beispiel einem herannahenden Säbelzahntiger - zu fliehen und oder kämpfen. Alle Ressourcen im Körper wurden dafür mobilisiert und andere Körperfunktionen heruntergefahren.
Die Evolution und Mutter Natur haben das also eigentlich ganz schön schlau entwickelt. Doch noch immer hängen diese angeborenen Instinkte in uns und ich philosophiere manchmal darüber nach, ob wir in tausenden von Jahren diesen Mechanismus vielleicht doch mal abgelegt und "gentechnisch aussortiert" haben - da er einfach nicht mehr im ursprünglichen Sinne nötig ist - zumindest was das Gebären betrifft.
Doch so lange dies noch der Fall ist, ist es umso wichtiger Strategien und Methoden zu finden, die dich wirklich gut und einfach in die Entspannung bringen. Ich gebe dir daher ein paar Impulse - probiere gern aus und schaue, welche Entspannungsvariante sich für dich am besten anfühlt. Du und deine Vorlieben sind genauso individuell wie es auch deine Geburt und dein Baby sein wird. Vielleicht wandelt es sich sogar über die Zeit hinweg oder du verfeinerst es, dass es perfekt für dich und deine Situation ist.
Bedenke auch, dass ein gut gewähltes Entspannungs-Tool die eine Sache ist, Wiederholung aber ebenso wichtig, damit sich deine Intention - also in deine innere Ruhe oder innere Mitte zu finden - auch wirklich effektiv funktioniert. Als Pluspunkt hast du dann auch gleiche eine mögliche Strategie für die Babyzeit, sollte es doch mal sehr herausfordernde Momente geben - oder dein Kleinkind später sich voll und ganz in seiner Autonomie-Phase befinden!
Handgeknüpfte Schwangerschafts-Malas
Ich knüpfe dir deine persönliche und individuelle Heilstein-Mala für deine Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett - mit Zähler, damit du jeden Woche und jeden Tag achtsam genießen kannst.
Wie du siehst, gibt es so einige Möglichkeiten um dich während der Schwangerschaft und der Geburt zu entspannen. Idealerweise findest du, aber auch deine Geburtsbegleitung - zum Beispiel dein Partner - eine Methode, die ihr unter der Geburt anwenden könnten, damit ihr BEIDE entspannt seid. Informiere auch deine Geburtsbegleitung darüber, wie wichtig es ist, dich daran zu erinnern zu entspannen, bzw. entspannt zu bleiben.
Mit Vertrauen zu deiner wundervollen Geburt
Vertrauen in dich, deinen Körper, dein Baby und den ganzen Geburtsprozess zu haben ist gar nicht so einfach - vor allem heutzutage, in der uns die Wissenschaft und fremde Menschen (und davon so einige Männer) sagen wollen, wie es "richtig" geht oder dass die Geburt schmerzhaft sein MUSS.
Leider ist die Menschheit mit einem My zu viel Verstand gesegnet, sodass wir immer alles wissen, verstehen und sogar kontrollieren können - dass das unter der Geburt aber am wenigsten möglich ist, möchten, bzw. wollen viele Menschen einfach nicht akzeptieren.
Ich möchte dir jedoch ein paar Impulse geben, warum die Geburt so ein wunderbares Fest und schönes Übergangsritual zur Mutterschaft sein kann und wir uns daher in Vertrauen üben sollten:
- 1Evolution: über Jahrtausende hat Mutter Natur diesen Prozess des Gebärens perfektioniert und es gäbe wohl kaum uns Menschen auf der Welt (und Säugetiere), wenn jede Geburt so furchtbar gewesen wäre. Dann wären gewisse Spezies wohl eher ausgestorben als dieses unüberwindbare Ereignis erleben zu müssen.
- 2Du bist zum Gebären geboren: schon in der Gebärmutter deiner Oma wurdest du als kleines Ei angelegt, welches nur darauf wartet später von deinem Vater befruchtet und von deiner Mutter genährt zu werden und aufwachsen zu dürfen, um eines Tages das Licht der Welt zu entdecken - wiederum mit dem Wissen, dass auch du bereits deine Enkel in dir trägst - wie verrückt und unglaublich cool, oder?!
- 3Es ist Teamwork: unter der Geburt bist du nie allein, denn dein Baby ist ebenso am Prozess beteiligt wie du. Sobald es bereit ist, auf die Welt zu kommen und dich kennenzulernen, schüttet es Hormone aus, welche die Wellentätigkeit in Gang setzten und die Geburt geht los. Durch jede Welle massiert das Köpfchen deines Babys deinen Damm, um leichter hindurchgleiten zu können. Du siehst, es ist also nicht so ein unglaublich hilfebedürftiges Baby, wie es immer dargestellt wird. Auch nach der Geburt hat dein Baby so einige Reflexe, um beispielsweise an deiner Brust anzudocken, ohne dass irgendein medizinisches Personal es unsanft an deine Brust drücken muss...
- 4Jede Geburt ist einzigartig: Noch nie vor dir hat jemand mit deinem Körper und deinem Geist dieses einzigartige Baby in dieser ganz individuellen Situation geboren - woher sollte also ein Außenstehender wissen, was das Beste für euch ist?
Das sind nur einige wenige Punkte, die dir zeigen können, dass du sehr wohl imstande bist, dein Baby zu gebären, fernab von Standard-Interventionen oder den typischen dramatischen Hollywood-Szenen.
Übe dich daher in Selbstvertrauen, stärke deine Körper-Geist-Verbindung, damit du genau weißt, was dir in welche Situation guttut - zum Beispiel welche Geburtsposition du jetzt ausprobieren möchtest oder welche Unterstützung du grad wirklich brauchst. Verbinde dich wieder mehr mit deiner Intuition und erlaube dir, dieser zu folgen. Du hast das Gefühl, du möchtest dich jetzt in diesem Moment hinstellen, obwohl das CTG dran ist? Dann tu das! Dein Körper und dein Baby werden ihre Gründe haben und ein CTG im Liegen ist kein Garant für eine "erfolgreiche" Geburt, sondern eher ein Risiko dafür!
Lerne auch Grenzen zu setzten - ja es ist nicht immer einfach, wenn dir die "Götter in weißen Kitteln" drohen, dass du oder dein Baby sterben werdet (im schlimmsten Fall), wenn ihr dies oder jenes nicht zulasst oder tut. Aber Fakt ist, dass du das Recht hast, Abläufe zu hinterfragen und mögliche Optionen und deren Folgen verstehen darfst, bevor du wählst.
In Notfällen und akuten Situationen, die natürlich auch mal auftreten können, sollte dir spätestens im Wochenbett geduldig erklärt werden, wieso auf gewisse Art und Weise gehandelt werden musste. Dieses Verständnis erleichtert dir die Verarbeitung deiner Geburt (auch wenn natürlich plötzlich alles gut sein wird!)
Habe Geduld und Nehme dir Zeit Für deine wundervolle Geburt
Mit der Geduld und Zeit unter der Geburt ist es ja so eine Sache... entweder mangelt es uns selbst an Geduld, weil das Baby doch endlich da sein soll, oder es wird uns von Außen zu wenig Zeit gegeben und "lieber mal schnell interveniert, damit es vorangeht".
Doch Mutter Natur hat ihre Gründe, weswegen der Geburtsprozess seine Zeit dauert. Wie bereits geschrieben massiert das Köpfchen deines Babys deinen Damm, damit es durchgleiten kann. Auch braucht es Zeit für dein Becken, um sich zu weiten, zu verändern - dein Steiß kann sich um bis zu 5 cm nach hinten bewegen, um deinem Baby Platz zu geben! Das ist eine ganze Menge. Und auch die Schädelplatten deines Babys passen sich deinem Geburtsweg an, damit es durch kommt. Natürlich passieren all diese Vorgänge nicht innerhalb von fünf Minuten!
Jede Phase deiner Geburt hat ihre bestimmte Funktion, ist wichtig und wertvoll für deine sanfte Geburt und auch die Zeit danach. Eine Geburt, die unter Stress und Hektik vonstattenging hat eine viel größere negative Auswirkung auf deine Psyche und die deines Babys als wenn ihr beide entspannt diesen Prozess erleben durftet - idealerweise ungestört.
Leider gibt es unter medizinischem Personal immer gewisse "Zeitvorgaben" - ab wann beispielsweise die Geburt losgehen soll nach einem Blasensprung oder dass eine Wellenpause nichts bei einer Geburt zu suchen hat (doch, auch dein Körper und dein Baby brauchen mal eine "Arbeitspause" und es ist völlig normal!). Ich lade dich daher ein, dich mit den "Krankenhausspielregeln" vertraut zu machen, bzw. in Erfahrung zu bringen, wie deine Hausgeburts-Hebamme tickt, damit du eventuell aufkommenden Zeitdruck kompetent entgegentreten kannst.
Bestimmt hast du auch schon von den unterschiedlichsten Längen von Geburten gehört. Ich finde es wichtig zu wissen, dass eine Geburt sehr schnell, aber auch längere Zeit gehen kann und man keine Erwartungen pflegt, in welchen zeitlichen Umfang denn die eigene Geburt ablaufen soll. Lass' dich einfach überraschen. Vertraue auf deinen Körper und dein Baby und bleibe entspannt, damit dieses wunderbare Übergangsritual seinen Lauf nehmen kann.
Kultiviere Vertrauen, Entspannung und Geduld für deine Geburt
Das sind also meine "Top 3" der Zutaten für deine wundervolle Geburt. Entspannt oder sanft zu gebären ist hauptsächlich ein innerer Prozess und hat viel mit deiner mentalen Geburtseinstimmung zu tun, jedoch darf man natürlich auch die äußerlichen Gegebenheiten nicht unterschätzen, wenn fremde Menschen an deinem Geburtsgeschehen beteiligt sind.
Daher ist es wichtig sich gut über den Ort der Geburt zu informieren, die Geburtsbegleiter weise zu wählen und Geburtswünsche zu definieren (damit meine ich keine Erwartungen -sie bergen das Potenzial von Enttäuschung!).
Was sind deine Gedanken und Gefühle beim Lesen dieser "Zutatenliste"? Vielleicht ist es auch eine gute Journaling-Übung darüber zu reflektieren. Welche Qualität besitzt du bereits (beispielsweise bist du ein Pro in Entspannungsmethoden) und bei welche ist noch ausbaufähig?
Hast du das Bedürfnis für einen konkreten Action-Plan, so kontaktiere mich gern und ich begleite dich liebevoll und individuell für eine Weile auf deiner Mamareise, um dich mental zu stärken und emotional zu erden - für deine wundervolle Geburt!
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